Beiträge von Henndi

    Ja, da ist noch einiges an Luft nach oben.

    Was ich in deiner Situation auch echt blöd finde, man weiß nie wie die Ladeleistung an den Säulen verteilt wird, da das nicht nur vom Säulentyp, sondern vom nicht sichtbaren Inhalt und der Software abhängig ist.

    Ich habe schon an 300kW-Säulen mit nur 75kW geladen, obwohl der andere nur 40kW gezogen hat. Da diese Säule aber sich die Anfangsladeleistung merkt bzw. nicht weitere Module frei gegeben hat bleiben dann nur 75kW übrig. Selbst als der andere weggefahren ist, musste ich erst wieder neu starten, um die volle Ladeleistung zu bekommen.

    Gerade Teslas sind als Ladepartner sehr ungünstig, die haben eine Spitzenladeleistung von bis zu 190kW an den 300kW-Ladesäulen, fallen dann aber schon früh auf unter 100kW und bei 70% sind sie schon unter 75kW. Die Säule reserviert dann die ganze Zeit die 150kW die maximal für den zweiten frei geschaltet werden obwohl der Tesla nur noch 40kW zieht.


    Die Kabellänge und die Position der Ladesteckdosen am Auto sind auch ein echtes Problem. Ich habe schon einige scheitern sehen, vor allem die Fahrzeuge deren Ladebuchse hinter der Vorderachse ist, wie z.B. beim e-tron 55 quattro oder Porsche Taycan. Häufig reichen die Kabel nur ganz knapp wenn man fast mit der Stoßstange an der Säule ist und seitlich auf dem Parkplatz steht, sobald das nicht mehr möglich ist, weil der nebenan auch zu der einen Seitenlinie hin eingeparkt hat oder andere Dinge dagegen sprechen geht gar nichts mehr.

    Zum Glück gibt es immer mehr Säulen mit Kabel und Schwenkarm, da kann man dann sowohl vorwärts als auch rückwärts laden und muss nur aufpassen, dass man das Kabel nicht am Auto lang schrammt.


    Der seitliche Screen erschließt sich mir auch nicht, teilweise wirkt es so als ob die Säule falsch aufgebaut wurde. Neulich saß mir einer auf der Fronthaube weil er bei der Bedienung des Bildschirms das Gleichgewicht verloren hat und nach hinten gesunken ist. Wegen der engen Parkplätze und kurzen Kabel musste ich auch noch ganz dicht an die Säule fahren, er hatte wirklich kaum Platz für die Bedienung der Ladesäule.


    Aber ich bin zuversichtlich, das wird alles besser. Wenn ich die letzten 7 Jahre zurückblicke, hat sich doch sehr viel getan.

    Gibt es eine Möglichkeit einen Schnelllader in z.B. 200km über das POI Menü auszuwählen. Ich gehe auf "In der Nähe und bekomme natürlich nur die die maximal 10km entfernt sind. Ich möchte aber einen speziellen Lader der erst 200km entfernt ist angezeigt bekommen.


    Trick/Tipp/sonst was?


    Ansonsten finde ich, da kann man noch nachbessern...

    Eine weitere Möglichkeit ist, dass du beim Filter die Betreiber auswählst, z.B. nur IONITY.

    Da 30 Ladestationen angezeigt werden siehst du dann meist für die gesamte Strecke die IONITY-Lader.

    Bei anderen Betreibern macht natürlich auch noch die Auswahl der Ladeleistung von über 150kW Sinn, das reduziert die Anzahl auch erheblich.


    Manuell kann man natürlich auch einen Wegpunkt als Ziel in ca. 200km einfügen und dann in der Nähe des Ziels nach dem HPC-Lader suchen.

    Ok, ich habe den Schnelllader tatsächlich in der Kia Connect gesucht und dann ans Fahrzeug gesendet.


    Etwas mühsam wenn man noch 200km zu fahren hat bzw. möchte, das Navi aber nur Stationen in der Nähe anzeigt wenn man über die Liste auswählt.

    Ja, das ist mühsam, aber der Weg über Kia Connect funktioniert nicht.

    Denn wenn du den Lader über diesen Weg sendest erkennt das System ihn als Adresse und nicht als Ladestation.


    Der zuverlässigste Weg, die Ladestation als Ladestation erkennen zu lassen:

    1. Das Navi wählt die Ladestation selber aus, weil die Energie nicht zum Ziel reicht.

    2. Wenn du die Ladestation manuell als Ziel oder Zwischenziel auswählst muss du die Ladestation über die POI-Suche-Ladestation angezeigt bekommen.

    D.h. es muss der richtige Filter eingestellt werden und dann die Ladestation in der Auswahl angezeigt werden. Hast du z.B. IONITY nicht im Filter ausgewählt, aber die Ladestation noch unter "Favoriten" gespeichert, erkennt das System die Ladestation nicht mehr, sondern nur die Adresse.


    Aus meiner Praxis von über 200 Vorkonditionierungen meines EV6 hat sich für mich als zuverlässigste Methode herausgestellt, dass ich wenn ich direkt zur Ladestation fahre die Adresse via Sprachnachricht eingebe und dann wenn die Route geplant wurde über das Menü, POI, Ladestation, Ladestationen am Ziel, die gewünschte Ladestation als neues Ziel auswähle. So bin ich mir sicher, dass der Filter passt, denn ansonsten erscheint die Ladestation nicht.


    Beim EV9 ist das natürlich deutlich einfacher.

    Einfach die Vorkonditionierung manuell starten.

    Beim EV6 gibt es die 3-Minuten-Daumen-Regel. Pro 1 Grad Erwärmung der kältesten Zelle dauert es 3 Minuten.

    Sprich in deinem Fall sollte die kälteste Zelle ca. 13 Grad haben und um sie auf 21 Grad zu bringen, brauchst du 8 Grad und somit 24 Minuten.

    Ja, aber ich möchte nochmal betonen, dass das nur für die Konstellation „EV9 mit unserem relativ windschlüpfrigen WoWa“ gilt, weil der EV9 halt viel verbraucht bei 130 km/h.

    Für mein vorheriges Model X galt das nicht. Da war der Verbrauch auf der AB schon niedriger als „mit WoWa“.


    Ich gehe aktuell übrigens von 30 - 32 kWh/100 km aus (eben, ohne Gegenwind)

    Ja, die Aerodynamik des Wohnwagens ist natürlich auch sehr relevant.


    Wie ist es beim EV9 eigentlich mit der Rekuperation. Ist die im Anhängerbetrieb gut möglich, oder wird sie durch die Wohnwagenbremse verhindert bzw. durch den "Anhängermodus" deaktiviert?

    Also ich habe bisher nur die Erfahrung von kurzen (max. 100 km) Strecken mit Wohnwagen, aber es sieht für mich (bei unserem WoWa) aktuell so aus, dass ich den selben Verbrauch habe! „Mit WoWa“ identisch zu „ohne WoWa“!

    Das liegt daran, dass der EV9 ohne WoWa bei 130 km/h ungefähr das selbe verbraucht, wie mit WoWa bei 90 km/h. Verrückt 😉

    Also selbe Reichweite … nur die Fahrtzeit wird einiges länger sein 😉


    Nach unserem 3.000 km Sommerurlaubstrip kann ich Genaueres dazu schreiben …

    Ja, das ist wirklich extrem wie stark man den Verbrauchsunterschied zwischen Anhängerbetrieb und nicht sowie bei den unterschiedlichen Geschwindigkeiten merkt.

    Da schlägt die Effizienz des E-Antriebs voll durch.


    Du wirst das z.B. alleine schon merken wenn du nicht mehr 90km/h mit Anhänger fährst, sondern 80km/h, das ist schon ein enormer Unterschied.


    Ich habe mal an einem Supercharger einen Wohnwagen-Spediteur getroffen. Der hat früher zwei Wohnwagen auf einem 7,5-Tonner transportiert.

    Als das Model Y herausgekommen ist, ist er auf dieses umgestiegen und fährt jetzt die Wohnwagen einzeln zum Kunden. Das ist deutlich preiswerter als mit dem 7,5-Tonner. Der hat mir gesagt, dass er immer nachts fährt, weil er dann 80km/h fahren kann, ohne allzuviele LKWs auszubremsen. Tagsüber fährt er mit 85km/h, was er aber deutlich bei der Reichweite merkt.


    Der E-Auto-Anhänger Pionier Björn Nyland hat z.B. mit seinem eher kleinen Anhänger und Model X immer beim Verbrauch mit dem doppelten, typischen Verbrauch seines Model X gerechnet. Der "typische" Verbrauch entsprach bei Tesla dem EPA-Verbrauch, einem verschärften WLTP-Verbrauch.


    Insofern kann ich deine Erfahrungen sehr gut nachvollziehen und Verbräuche um die 35kWh/100km sind sowohl für 130km/h ohne Anhänger und bei 90km/h mit Anhänger realistisch.

    Wir kommen gerade vom langen Wochenende mit E-Auto (Tesla Model Y) und Faltcaravan (Opus Air) wieder. Das Gespann ist unter den idealen Fahrbedingungen von 22Grad Aussentemperatur und Sonnenschein wahnsinnig effizient gewesen. Ich bin immer zwischen 80-90kmh gefahren und habe auf der Hinreise 22kwh/100km und auf der Rückreise 18kwh/100km gebraucht. Es ging von Mittelhessen in die Vulkaneifel, was gute 200km sind. Die Strecke war zu 75%Autobahn und der Rest Landstraße. Der Faltcaravan ist 2m breit und 1,2m hoch.


    Nun liebäugle ich schon länger mit einem EV9. Hat jemand Erfahrung, wie sich der Verbrauch hier gestalten würde? Meine Hoffnung wäre, dass bei niedrigen Geschwindigkeiten die Aerodynamik nebensächlich und die große Batterie zentral wäre.

    Ich vermute mal, dass sich dein Anhänger ähnlich wenig beim EV9 bemerkbar macht wie beim Model Y, vielleicht sogar noch etwas weniger.


    Allerdings ist der Grundverbrauch vom EV9 bei 90km/h schon deutlich höher als beim Model Y.


    Wie du in der Tabelle von Björn Nyland sehen kannst: https://docs.google.com/spread…7kwgjE/edit#gid=735351678

    Kia EV9 24,9kWh/100km (Winter)

    Model Y durchschnittlich 15kWh/100km (Sommer)

    Wenn wir den Winterfaktor beim EV9 heraus rechnen, landet man vermutlich bei rund 20kWh/100km bei 90km/h.

    (Das passt zu meinen Erfahrungen im Vergleich vom EV6 zum EV9. Mit dem EV9 verbraucht man ungefähr so viel, mehr als ob man 20km/h schneller mit dem EV6 fährt. Sprich ich verbrauche mit dem EV6 24kWh/100km bei konstant 130km/h, der EV9 33kWh/100km und das ist der Verbrauch meines EV6 bei 150km/h.


    Die Daten von der EV-Database passen auch immer ganz gut, allerdings werden die Autobahnverbräuche hier bei 110km/h ermittelt: https://ev-database.org/de/pkw…a-EV9-998-kWh-AWD-GT-Line


    Ich hoffe die Infos helfen dir weiter?

    Verstehe. Dann schaue mal nach der Temperatur.

    Ich kann mir vorstellen, dass der EV9 sich hier so verhält wie der EV6 und eine Mindesttemperatur von 19 Grad in der kältesten Zelle braucht, um die Vorkonditionierung zu starten und bei 21 Grad aufhört.

    Bei Umgebungstemperaturen von 21 Grad ist es sehr wahrscheinlich, dass die kälteste Zelle 19 Grad oder weniger hatte, denn ich vermute, dass über Nacht die Temperatur unter 19 Grad lag und somit die etwas höhere Umgebungstemperatur die Zellen nicht erwärmt hat.

    Bei 5-10 Minuten Vorkonditionierung sind, wenn beim EV9 die 3-Minuten-Regel gilt, maximal 3 Grad Temperaturzuwachs möglich. Gerade das erste Grad dauert etwas länger als die folgenden, weil das System erst auf Betriebstemperatur kommen muss.

    Insofern würde deine Erfahrung dafür sprechen, dass du bei 19 Grad oder etwas weniger gestartet bist und die Vorkonditionierung bei 21 Grad gestoppt wurde.


    Spannend finde ich auch deine Aussagen zur Spitzenladeleistung, der Reduzierung bei 60% auf 170kW sowie bezüglich der Erholung auf 200kW noch vor 70% SOC. Das spricht für ein ähnliches Verhalten wie beim EV6 wo bei der Spitzenladeleistung ja 35 Grad in der kältesten Zelle erreicht worden sein müssen. Ist das nicht der Fall bricht die Ladeleistung erst ein und erholt sich dann aber mit Erreichen der 35 Grad.


    Deine Beobachtung bezüglich der 300kW+ Ladesäulen kann ich bestätigen. Die Spitzenwerte beim EV6 von 242kW (2023) und aktuell 238kW habe ich immer bei IONITY geschafft. Bei den Hyperchargern von EnBW mit 300kW waren mehr als 232kW nicht drin, eine ganze zeitlang sogar nur 225kW, die dann aber länger gehalten wurden.


    Du hast vollkommen Recht, die Ladesäule und das Auto kommunizieren sehr viel beim Ladevorgang.

    Es ist sogar so, dass das BMS des Autos, die Ladesäule steuert, sprich die für den Punkt auf der Ladekurve machbare Stromstärke (Ampere) abruft. Die DC-Ladesäule ist nur der "Sklave" des Autos, hat aber die gesamte Regelungstechnik in sich.

    Bei der AC-Ladung ist das anders. Dort ist eine extra "Ladesäule" also der sogenannte Onboardcharger im Auto verbaut, der dann die Ladung über die integrierte Technik des Ladegerätes steuert (natürlich auch in Zusammenarbeit mit dem BMS). Die Technik in der AC-Ladesäule ist dafür rudimentärer als beim DC-Lader, was sie natürlich erheblich günstiger macht, losgelöst von den geringeren technischen Anforderungen aufgrund der geringeren Stromstärken.


    Das Thema 400-Volt-Ladesäulen, wie z.B. die Tesla Supercharger, ist noch mal ein anderes Thema. Nein eigentlich sogar zwei andere Themen.

    Wenn ein 800-Volt-Fahrzeug an einer 400-Volt-Ladestation laden will, braucht es einen entsprechenden Wandler, vergleichbar wie mit dem Onboardcharger beim AC-Laden.

    Porsche hatte z.B. im ersten Taycan dafür einen extra 400-Volt-DC-Onboardcharger verbaut, der maximal 150kW Ladeleistung ermöglicht hat, während mit 800V bis zu 270kW möglich war. Im Macan und Audi q6 etron verzichtet man auf den DC-Onboardcharger und gaukelt über das BMS dem 400-Volt-Lader vor, dass er ein 400-Volt-Fahrzeug lädt, weil man die Hälfte der "Batteriespannung" ausblendet (nennen sie Bankladen). Das wird gerne als eine technische Meisterleistung verkauft, letztendlich halbiert man aber dadurch die maximale Ladeleistung auf 135kW an der 400-Volt-Ladestation. Der Vorteil für Porsche und Audi ist, dass sie die Hardware für den DC-Onboardcharger gespart haben und das über die Softwaresteuerung im BMS regeln.


    Kia hat sich bei seiner Lösung an Renault orientiert. Die Zoes haben zu Beginn über den Elektromotor geladen und konnten so z.B. 43kW AC laden während alle anderen nur maximal 22kW mit ihren Onboardchargern geladen haben.


    Wenn du also mit deinem EV9 an eine 400-Volt-Ladestation fährst, nutzt dieser den Heckmotor als "DC-Onboardcharger" und transformiert die 400 Volt auf das 800 Volt System deines EV9. Limitiert wird die Ladeleistung dabei zum Einen durch die relativ geringe Spannung deines EV9, denn eigentlich ist es ein 700-Volt-System und durch die Leistung des Heckmotors. Beim EV6 sind somit z.B. nur maximal 98kW möglich, da der Heckmotor einfach nicht mehr als Transformator leisten kann.


    Das zweite Thema ist Tesla und seine Supercharger.

    Während du deinen EV9 an anderen 400-Volt-Ladestationen laden kannst, ist das bei Tesla aktuell nicht möglich.

    Das liegt zum einen daran, dass sich Tesla um die Standards beim CCS einen Dreck schert und seinen eigenen "Dialekt" mit diversen Abkürzungen und über der Norm liegenden Stromstärken verwendet und zum anderen daran, dass es Kia offensichtlich nicht geschafft hat, den EV9 bei Tesla in die aktuelle Softwaredatenbank zu bekommen bzw. nicht wie den EV6 dort angemeldet hat. Der Supercharger weiß somit nichts mit diesem merkwürdigen Fahrzeug am Ende des CCS-Steckers anzufangen und der Handchake schlägt fehl.

    Denn auch bei EV6 hat es fast 2 Jahre gedauert, bis das Laden mit 98kW überall möglich war. Vorher konnte man an den V3 und V4 Superchargern nur mit Glück und im Notfallmodus von 42kW laden. Beim V2 war es direkt möglich, der hat aber auch andere Voraussetzungen.


    Ich hoffe, dass Tesla und Kia hier zeitnah zueinanderfinden, die Vorzeichen sind nach der Entlassung eines Großteils des Superchargerteams durch Elon im letzten Monat nicht ganz so optimal wie beim EV6.


    Allerdings muss man sagen, dass es sehr viele 800-Volt-Ladestationen mittlerweile gibt, so dass es wirklich nur bei der nicht möglichen Nutzung des Superchargernetzwerkes schmerzt, insbesondere weil die Preise gelegentlich dort sehr interessant sind.