Alles anzeigenGestern in Salzburg wieder ein Erlebnis gehabt wie E Mobilität NICHT geht wenn die Ladesäulenbetreiber nicht mitdenken.
Bringe das hier als Input für Neulinge:
300kw „HPC“ der Salzburg AG in Salzburg Stadt mit 2 Plätzen. Komme dort im strömenden Regen mit 10% an und muss auf 100% laden für Rückfahrt nach Wien. Schließe als erster an, nach ca 10 Minuten kommt ein Tesla X Taxi zum Laden.
1. kein Dach somit 1 Hand dauerhaft für Schirm blockiert. Die zweite muss Ladekarte zücken, Stecker hoch halten zum einrasten etc.
2. sobald der Tesla lädt fällt mein Durchsatz auf 149,0kw. Das ist eine Shared Säule wo die 300kw aufgeteilt werden. Nachdem der Tesla auch >150kw kann bleibt für mich nur 150kw. Meine Zeit auf 100% steigt auf 57 Minuten. Zeitweise fällt Ladung auf 6kw! Gottseidank fährt der Tesla nach ca 25 Minuten weg. Ich bin wieder auf 75kw bei 73% SOC. Doch dann kommt ein ID7. Glück gehabt der kann nur 150kw und ich bin bei 90% SOC mit 45kw somit geht es sich zu zweit ohne Einschränkung aus und bin dann nach knapp einer Stunde fertig.
3. die Doppelsäule hat den Screen auf der linken Seite des einen Standplatzes. Dadurch kann man weder beim starten sehen ob’s geht (muss den Plug hochhalten, wenn mein EV9 den Plug nicht deutlich hörbar einlocken und die Säule deutlich hörbar mit Gebläse starten würde wüsste man nicht ob es klappt) , noch hat man ausreichend Platz zum Screen um die Ladung zu starten wenn der 2. schon dort steht oder knapp parkt (ich musste die Seite ohne Screen nehmen wegen des Tankdeckels hinten rechts und des zu kurzen Ladekabels der Station). Die beiden Parkplätze sind nämlich sehr eng.
Am Ende ging’s aber auf solche undurchdachte und unbedachte (im wahrsten Sinn) Säulen muss man sich einstellen.
Ja, da ist noch einiges an Luft nach oben.
Was ich in deiner Situation auch echt blöd finde, man weiß nie wie die Ladeleistung an den Säulen verteilt wird, da das nicht nur vom Säulentyp, sondern vom nicht sichtbaren Inhalt und der Software abhängig ist.
Ich habe schon an 300kW-Säulen mit nur 75kW geladen, obwohl der andere nur 40kW gezogen hat. Da diese Säule aber sich die Anfangsladeleistung merkt bzw. nicht weitere Module frei gegeben hat bleiben dann nur 75kW übrig. Selbst als der andere weggefahren ist, musste ich erst wieder neu starten, um die volle Ladeleistung zu bekommen.
Gerade Teslas sind als Ladepartner sehr ungünstig, die haben eine Spitzenladeleistung von bis zu 190kW an den 300kW-Ladesäulen, fallen dann aber schon früh auf unter 100kW und bei 70% sind sie schon unter 75kW. Die Säule reserviert dann die ganze Zeit die 150kW die maximal für den zweiten frei geschaltet werden obwohl der Tesla nur noch 40kW zieht.
Die Kabellänge und die Position der Ladesteckdosen am Auto sind auch ein echtes Problem. Ich habe schon einige scheitern sehen, vor allem die Fahrzeuge deren Ladebuchse hinter der Vorderachse ist, wie z.B. beim e-tron 55 quattro oder Porsche Taycan. Häufig reichen die Kabel nur ganz knapp wenn man fast mit der Stoßstange an der Säule ist und seitlich auf dem Parkplatz steht, sobald das nicht mehr möglich ist, weil der nebenan auch zu der einen Seitenlinie hin eingeparkt hat oder andere Dinge dagegen sprechen geht gar nichts mehr.
Zum Glück gibt es immer mehr Säulen mit Kabel und Schwenkarm, da kann man dann sowohl vorwärts als auch rückwärts laden und muss nur aufpassen, dass man das Kabel nicht am Auto lang schrammt.
Der seitliche Screen erschließt sich mir auch nicht, teilweise wirkt es so als ob die Säule falsch aufgebaut wurde. Neulich saß mir einer auf der Fronthaube weil er bei der Bedienung des Bildschirms das Gleichgewicht verloren hat und nach hinten gesunken ist. Wegen der engen Parkplätze und kurzen Kabel musste ich auch noch ganz dicht an die Säule fahren, er hatte wirklich kaum Platz für die Bedienung der Ladesäule.
Aber ich bin zuversichtlich, das wird alles besser. Wenn ich die letzten 7 Jahre zurückblicke, hat sich doch sehr viel getan.