EV9 + Wohnwagen: Erfahrungsaustausch und Tipps

  • Meine Erfahrungen beim Camper ziehen mit e-Auto


    Ich bin schon oft damit in den Urlaub gefahren, auch im Winter in die Rhön, aber ich verwende nun nur die Erfahrungen aus unserem Nordseeurlaub vom Sommer 2023 weil sich diese Reise gut dafür eignet.

    Daten:

    Meine Erfahrungen beruhen auf einem Tesla Y LR (Allrad) mit einem Dethleffs Camper 560 FMK hintendran

    Es ist ein größerer Wohnwagen mit 1700kg und einer sehr großen Stirnfläche (2,5 Meter breite)

    Natürlich ist er auch bei mir zusätzlich überladen… =O


    Hinfahrt:

    Abfahrt in Hanau, Weg zum Ziel genau 600km.

    Das Auto war vollgeladen und wir haben auf dem Weg insgesamt 4 x geladen.

    Wir sind fast immer nach max. 150km rausgefahren und haben bis gute 90% nachgeladen. Einmal sogar bis 100% (Da waren wir Essen und hatten die Zeit)

    Ein Ladestopp hat bei uns immer so gute 40 Minuten gedauert. Aber „von Autobahn“ bis „auf Autobahn“ gemessen.

    Wehgetan haben die Stopps nicht wirklich, weil man ja im Urlaub ist und die Kinder immer die Ladepause für einen WC-Gang benutzt hatten (Im Wohnwagen)

    Bei einem Stopp haben wir im Wohnwagen einen Kaffee gekocht und getrunken, beim nächsten waren wir Essen. Beim 3. blieben wir im Auto (war ein schneller Ladestopp) und beim 4. sind wir kurz in ein Gartencenter.

    Wir haben den Wohnwagen immer abgehängt. Wir haben uns wegen der Einfachheit des Ab- und Anhängens nie die Mühe gemacht extra eine Ladestelle zu suchen bei der man durchfahren kann. Die gibt es natürlich. Aber das sind eher keine Tesla Stationen.

    Nach dem 4. Laden waren wir auch so gut wie da, sodass wir nicht mit leerem Akku angekommen sind. Auf dem Campingplatz ist nachladen unpraktisch, weil die kWh mit 80ct 8| abgerechnet wird.

    Im Urlaub gab es wie überall genügend Möglichkeiten nachzuladen. (Wir haben das immer beim Einkaufen erledigt)


    Rückfahrt:

    Abfahrt vom Neuharlingersiel nach Hause.

    Das Auto war auch bei der Rückfahrt fast vollgeladen und wir haben drei Mal unterwegs geladen. Wir kamen mit 20% Zuhause an.


    Fazit:

    Das Hängerziehen mit einem e-Auto geht sehr leicht. Das Auto hat genügend Kraft und Gewicht um einen größeren Wohnanhänger mühelos zu ziehen. Die bekannten „Kassler Berge“ sind überhaupt kein Problem! :)

    Der Verbrauch geht massiv hoch. Der genaue Verbrauch hängt nicht nur stark vom Wohnwagen mit seinem Gewicht und vor allem seiner Stirnfläche sondern natürlich auch von der gefahrenen Geschwindigkeit ab. :/

    Fährt man konsequent einem LKW hinterher wird man wahrscheinlich 10kWh/100km weniger verbrauchen als ich, der LKW´s überholt. Ich bin immer so (echte) ~98 km/h gefahren und habe beim Überholen so gute 110 km/h :saint: drauf gehabt. Dabei hatte ich einen Durchschnittsverbrauch von ~ 40kWh/100km


    Der Akku im ev9 hat ~ ein Viertel mehr Leistung als der im Tesla. Ich erwarte, dass ich mit dem KIA dann 190km weit komme, bis ich zum Laden raus muss. (ich hoffe auf 200km)


    Und jetzt zu den „ihr e-Auto Fahrer müsst immer nur so lange sinnlos warten wenn ihr nachladet“ Diskussionen.

    JA, DAS IST SO! X(

    Aber…

    Zumindest ich habe mal für mich ausgerechnet, dass ich mit meinem Verbrenner 5 Stunden und 20 Minuten im Jahr an Tankstellen verbracht habe. Und das ist echt fair gerechnet. Im Gegensatz habe ich letztes Jahr knappe 5 Stunden an Ladestationen verbracht (inkl. Wegzeit).

    Hier kann ich also klar sagen, dass ich sogar weniger Zeit mit dem Laden verbringe wie bei dem identischen Fahrverhalten beim Tanken. Auch das ist so!

    Warum ist das so? Laden kostet nur Zeit, wenn man längere Strecken fährt. Das Laden daheim kostet hingegen keine Zeit. (Stecker rein und raus habe ich mal mit 20 Sekunden berechnet)

    Tanken kostet immer Zeit! 8o

    Und da habe ich jetzt noch gar nicht von den Benefits geschrieben. Beim Tanken kann man nichts anderes machen als zu Tanken. Bei Laden kann man die Zeit auch noch nutzen. (Und die Hände stinken nicht mehr nach Sprit)


    Also, wenn ihr dreimal im Jahr mit dem Wohnwagen in den Urlaub fahrt, dann lasst euch eben diesen nicht vermiesen, weil ihr eine Stunde später am Ziel seid als wenn ihr einen Verbrenner genutzt hättet. Und denkt immer dran was die armen Verbrennerkollegen auf 100km an Spritkosten haben 8o

    Und bitte keine Angst vom Ab- und wieder Anhängen. Freut euch wenn ihr es nicht machen müsst aber verwendet nicht all zu viel Zeit extra Ladestellen zu finden.


    Und schaut euch auf keinen Fall diese ganzen e-Auto-Bashing Videos von den ewig gestrigen an. Das sind alles die Nachkommen von den Leuten die niemals einen Verbrenner fahren werden. Schließlich ist so eine Pferdekutsche viel Zukunftssicherer :rolleyes:


    Einen schönen Urlaub, man sieht sich bestimmt mal. <3 :)

    Fahre seit einem Jahrzehnt rein elektrisch

    Leaf - Kia e-niro - Leaf - Tesla Y - bald EV9


    Bestellt: EV9 schwarz mit nicht drehbaren Einzelsitzen

    Ich werde einen fast 2to Wohnwagen damit ziehen

  • Entweder sind meine Google-Skills nicht ausreichend ausgeprägt, oder es gibt wirklich nichts dazu:

    Gibt es irgendwo ein Ladepunktverzeichnis, welches die Art , bzw. Position der Säule relativ zur Straße filterbar macht?


    Mit der Durchfahrt stell ich mir das mit Hänger super easy vor (hab ich z.B. in Bad Bentheim-Gildehaus an der Aral, bzw. in Hilden beim Seed&Greed Ladepark gesehen), mit den Standardsäulenpositionen (am Ende einer Parktasche) stelle ich mir das sehr lästig vor. Und Typ 2 laden mag ich dann auch nicht mit Hänger.


    (Ich hab die Frage mal bei GE gestellt, also ob man das Verzeichnis vielleicht theoretisch dahingehend aufbohren könnte und welchen Input man dafür bräuchte, die Antworten haben mich die Seite endgültig meiden lassen X( )

    (Und gerade stelle ich fest, das GE hier ausgeschrieben als zensiertes Wort gilt. Find ich gut :D)

    Elektrisch seit 2019, e-Golf, lila, großartig und der bleibt auch.

    Bald auch im roten EV9 mit AHK, el. Außenspiegeln und Swivel-Sitzen unterwegs.

  • Das ist dann wohl der Stand der Technik auf den man sich entsprechend einrichten muss aber auch schon leben kann. Ich finde sehr interessant, das es mehrere Prototypen für Wohnwagen mit eigenem eAntrieb gibt, denn das Problem mit der Reichweite wurde auch Übersee (US: Lightship L1) und hierzulande schon vor ein paar Jahren erkannt und erfolgreich experimentiert (https://blog.dethleffs.de/deth…thleffs-ehome-praxistest/)


    Noch blockt wohl die Gesetzlage in der EU mangels WoWa mit Eigenantrieb Regeln aber tatsächlich schien es bei dem Dethleffs ja mit einem Audi eTron mit kleinerer Batterie (als im EV9) sogar für 380km+ inkl. Berge u Rückgewinnung bergab auszureichen -wer auch immer das mit ohne Kind u Hund am Stück fahren würde. Natürlich hat ein großer Akku im Wohnwagen noch viele weitere Vorteile und könnte auch mit dem EV9 V2L u umgekehrt je nach Bedarf Saft austauschen, theoretisch. Es werden aber noch Wetten angenommen: Sind Mega Akkus fürs Auto mit 1-2TKM eher verfügbar oder tatsächlich eine mögliche Zulassung in der EU plus bezahlbare eWohnwagen-Angebote.. ;)

  • Wir kommen gerade vom langen Wochenende mit E-Auto (Tesla Model Y) und Faltcaravan (Opus Air) wieder. Das Gespann ist unter den idealen Fahrbedingungen von 22Grad Aussentemperatur und Sonnenschein wahnsinnig effizient gewesen. Ich bin immer zwischen 80-90kmh gefahren und habe auf der Hinreise 22kwh/100km und auf der Rückreise 18kwh/100km gebraucht. Es ging von Mittelhessen in die Vulkaneifel, was gute 200km sind. Die Strecke war zu 75%Autobahn und der Rest Landstraße. Der Faltcaravan ist 2m breit und 1,2m hoch.


    Nun liebäugle ich schon länger mit einem EV9. Hat jemand Erfahrung, wie sich der Verbrauch hier gestalten würde? Meine Hoffnung wäre, dass bei niedrigen Geschwindigkeiten die Aerodynamik nebensächlich und die große Batterie zentral wäre.

  • Hallo zusammen,


    meine Frau und ich haben letzten Freitag einen Tandemachser Dethleffs Camper 730 FKR mit Leergewicht 2.190kg und 2,50m Breite in Sindelfingen abgeholt und nach Fulda überführt. Wir haben zur Sicherheit zwei Ladehalte auf der 260km-Strecke eingeplant, was aber komplett unnötig war, einer hätte problemlos gereicht. Am ersten Halt nach rund 60km hatten wir noch 80% im Akku und am zweiten Ladehalt noch 60% nach weiteren rund 100km. Beides Mal haben wir annähernd voll geladen.


    Wir sind immer hinter einem Lkw hergefahren, wenn einer vor uns war und sonst 90km/h. Der Verbrauch hat sich bei rund 40kWh/100km im Durchschnitt eingependelt.


    Ich denke, damit kann man bei entsprechender Reiseplanung ganz gut zurecht kommen. Ich sehe zumindest zuversichtlich unseren Reisen im Sommer entgegen, u.a. an den Gardasee.


    Viele Grüße aus Fulda

  • Wir kommen gerade vom langen Wochenende mit E-Auto (Tesla Model Y) und Faltcaravan (Opus Air) wieder. Das Gespann ist unter den idealen Fahrbedingungen von 22Grad Aussentemperatur und Sonnenschein wahnsinnig effizient gewesen. Ich bin immer zwischen 80-90kmh gefahren und habe auf der Hinreise 22kwh/100km und auf der Rückreise 18kwh/100km gebraucht. Es ging von Mittelhessen in die Vulkaneifel, was gute 200km sind. Die Strecke war zu 75%Autobahn und der Rest Landstraße. Der Faltcaravan ist 2m breit und 1,2m hoch.


    Nun liebäugle ich schon länger mit einem EV9. Hat jemand Erfahrung, wie sich der Verbrauch hier gestalten würde? Meine Hoffnung wäre, dass bei niedrigen Geschwindigkeiten die Aerodynamik nebensächlich und die große Batterie zentral wäre.

    Ich vermute mal, dass sich dein Anhänger ähnlich wenig beim EV9 bemerkbar macht wie beim Model Y, vielleicht sogar noch etwas weniger.


    Allerdings ist der Grundverbrauch vom EV9 bei 90km/h schon deutlich höher als beim Model Y.


    Wie du in der Tabelle von Björn Nyland sehen kannst: https://docs.google.com/spread…7kwgjE/edit#gid=735351678

    Kia EV9 24,9kWh/100km (Winter)

    Model Y durchschnittlich 15kWh/100km (Sommer)

    Wenn wir den Winterfaktor beim EV9 heraus rechnen, landet man vermutlich bei rund 20kWh/100km bei 90km/h.

    (Das passt zu meinen Erfahrungen im Vergleich vom EV6 zum EV9. Mit dem EV9 verbraucht man ungefähr so viel, mehr als ob man 20km/h schneller mit dem EV6 fährt. Sprich ich verbrauche mit dem EV6 24kWh/100km bei konstant 130km/h, der EV9 33kWh/100km und das ist der Verbrauch meines EV6 bei 150km/h.


    Die Daten von der EV-Database passen auch immer ganz gut, allerdings werden die Autobahnverbräuche hier bei 110km/h ermittelt: https://ev-database.org/de/pkw…a-EV9-998-kWh-AWD-GT-Line


    Ich hoffe die Infos helfen dir weiter?

    Kia EV6 AWD 77,4kWh, Stahlgrau, Wärmepumpe seit 22.10.22

    => 60.000km Laufleistung, als Laternenparker und Langstreckenfahrer über 300 HPC Ladungen, 15MWh geladen (Stand Nov 2024) Ab Mai 24 hat mich die Wallbox wieder und die HPCs sehen mich nur noch auf der Langstrecke :)

    Tesla Model S75 6/2017 - 11/2022 146.000km Laufleistung

    Smart ED 451 01/2020 - 09/2022 25.000km Laufleistung

    BMW i3 94Ah 04/2017-03/2019 30.000km Laufleistung

  • Mal ein Gruß in die Runde, wir haben seit ca. 2 Monaten den EV9. Gestern Abend sind wir in Bayern gestartet über die Alpen zur Adria. Gut 450 km mit 1600 kg Wohnwagen und voll gepackten Auto. Also mein Durchschnittsverbrauch war über die ganze Distanz so 35 kWh/100km.

  • Also ich habe bisher nur die Erfahrung von kurzen (max. 100 km) Strecken mit Wohnwagen, aber es sieht für mich (bei unserem WoWa) aktuell so aus, dass ich den selben Verbrauch habe! „Mit WoWa“ identisch zu „ohne WoWa“!

    Das liegt daran, dass der EV9 ohne WoWa bei 130 km/h ungefähr das selbe verbraucht, wie mit WoWa bei 90 km/h. Verrückt 😉

    Also selbe Reichweite … nur die Fahrtzeit wird einiges länger sein 😉


    Nach unserem 3.000 km Sommerurlaubstrip kann ich Genaueres dazu schreiben …

    Bisher Tesla (2x Model S, 2x Model X), seit Januar 2024 Kia EV9 (GT-Line Launch-Edition in weiß mit Swivel-Sitzen)

    Seit 2014 rein elektrisch unterwegs und seit 2023 auch mit Wohnwagen.

    Standort: Hannover, Deutschland