Verbrauch Kia EV9 Elektro Reichweite Test: Erfahrung Autobahn, Winter, Anhänger (mit/ohne) und Auswirkungen.

  • TomB es ist eigentlich alles sehr gut gesagt worden. Vllt kann ich noch beitragen, dass der EV9 trotz seiner Grösse deutlich weniger Stauraum hat als ein Sharan. Bin von einem Alhambra umgestiegen und habe daher einen guten Vergleich.

    Zur Reichweite: war bei mir auch ein grosses Thema vor der Anschaffung. Und kaum hatte ich ein E-Auto, war dieser Punkt aber sowas vom Tisch. Da wünsche ich mir einen Weg, wie man das den Verbrennerfahrer erklären kann. :)

    EV9 GT-Line Iceberg Green mit Swivelling Seats und Panodach.

  • dass der EV9 trotz seiner Grösse deutlich weniger Stauraum hat als ein Sharan

    Beziehst du das auf das ganze Auto oder primär auf den Kofferraum?


    Wir haben in der Familie noch einen Alhambra, dort fällt mir vor allem auf, dass der Kofferraum primär durch das Mehr an Höhe nochmal einiges mehr an Platz hat, dort passt ein schätzungsweise 85cm hoher Kühlschrank stehend rein, im EV9 keine Chance.


    Auf den Passagierplätzen habe ich das Gefühl, dass in der Breite als auch in der Länge im EV9 mehr Platz ist. Sofern man hinten zu dritt sitzen möchte, ist der Alhambra durch die drei gleichwertigen Sitze, welche die Breite sehr gut ausnutzen (beim EV9 bleibt zwischen Fenster und Isofix-befestigtem Kindersitz ~20cm frei, beim Alhambra <10cm), wieder im Vorteil.


    Im EV9 sind dafür die Sitze in der dritten Reihe wieder deutlich komfortabler als im Alhambra und ich meine, dass bei aufgeklappter dritter Sitzreihe auch der Kofferraum im EV9 noch etwas mehr Tiefe (Längsachse) hat als im Alhambra.

  • noch kein Benutzerkonto Ich habe es primär auf den Stauraum im Kofferraum bezogen, bei heruntergeklappten Sitzen in der 3. Reihe. So waren wir als Familie meistens unterwegs, wenn wir viel dabei hatten. Und so sind wir es auch mit dem EV9. Du hast recht. Die 3. Reihe ist komfortabler im EV9 und auch der Kofferraum bietet dann noch mehr Platz. Dem EV9 fehlt einfach die von dir erwähnte Höhe.

    EV9 GT-Line Iceberg Green mit Swivelling Seats und Panodach.

  • Ich habe zwar auch die AWD-Variante, muss aber ehrlich sagen, dass ich die Power gar nicht brauche!


    Ausschlaggebend für die Wahl von AWD gegenüber der RWD-Variante war bei mir einzig und allein die höhere Stützlast der Anhängerkupplung, die in der RWD-Variante doch sehr dürftig ist. Daher eine etwas andere Meinung von meiner Seite:


    Ein E-Motor (ca. 140-150kW bzw. 204 PS) alleine reicht locker aus. Ich bin damit vor kurzem im ECO-Modus (d.h. nur Heckmotor aktiv) mit 4 Erwachsenen und 3 Kindern beladen unterwegs gewesen. Und gerade dort, wo ich mir dachte, AWD ist sicherlich cool, nämlich bei steilen Berganstiegen, hat der ECO-Modus sowas von locker ausgereicht ... das einzige wo AWD hier noch Punkten können wird, ist im Winter, wenn die Straßen verschneit oder glatt sind. Aber wenn du eher im Flachland unterwegs bist, wirst du auch im Winter kein AWD brauchen. Den Aufpreis (immerhin ca. 4.000 EUR ggü. AWD bzw. ca. 6.500 EUR ggü. GT-Line (bei ansonsten gleichwertiger Ausstattung)) kannst du dir sparen und hast dann sogar noch mehr Reichweite! Anders sieht es natürlich aus, wenn dir die Stützlast bzw. Zuglast der Anhängerkupplung wichtig ist, denn da ist die RWD-Variante einfach nur schwach ... noch ein weiterer netter Vorteil der RWD-Variante: der Frunk ist deutlich grösser als beim AWD!

  • Ich habe zwar auch die AWD-Variante, muss aber ehrlich sagen, dass ich die Power gar nicht brauche!


    Ein E-Motor (ca. 140-150kW bzw. 204 PS) alleine reicht locker aus. Ich bin damit vor kurzem im ECO-Modus (d.h. nur Heckmotor aktiv) mit 4 Erwachsenen und 3 Kindern beladen unterwegs gewesen. Und gerade dort, wo ich mir dachte, AWD ist sicherlich cool, nämlich bei steilen Berganstiegen, hat der ECO-Modus sowas von locker ausgereicht

    Sehe ich grundsätzlich genauso, aber ECO-Modus bedeutet nicht, dass grundsätzlich nur der Heckmotor aktiv ist. Unter bestimmten Bedingungen schaltet er trotzdem auf AWD, unter anderem eben genau bei "steilen Anstiegen" oder wenn Du "genug Gas gibst". Das Verhalten ist hier auf Seite 37 sehr gut beschrieben:


    https://www.kia.com/content/da…/ev9/kia-ev9-keyfacts.pdf

    2WD -> 4WD switching conditions:

    • Grade is 8% or more
    • Torque input by the driver is greater
      than the max. torque for rear wheels

    Das Dokument ist übrigens eh sehr gut, da sind viele Dinge erläutert, die hier auch häufiger diskutiert werden. Hab es auch neulich erst gefunden.


    Nachtrag: hab es eben bei einer kurzen Fahrt nochmal ausprobiert, im Eco–Modus fährt er offenbar tatsächlich grundsätzlich mit 4WD an und wechselt dann schnell auf 2WD, aber ich hab es auch bei maximaler Beschleunigung (Gaspedal komplett durchgetreten) auf der Landstraße oder Autobahn nicht geschafft, ihn dazu zu bewegen, auf 4WD zu wechseln. Dafür hat er das aber in anderen Situationen manchmal kurz gemacht, obwohl ich dort gerade nicht besonders beschleunigt hatte.

    2 Mal editiert, zuletzt von FlyChris () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Meine Aussagen zu deinen Fragen beziehen sich auf Kia, denn es gibt abhängig vom Hersteller schon deutliche Unterschiede beim Verbrauch z.B. bezüglich der Allrad oder Hecktrieblerversion.

    (Nur als Hintergrund, mein letzter Verbrenner vor 8 Jahren war auch ein Seat Alhambra).


    Bei Kia hast du keinen so großen Unterschied zwischen Allrad oder Hecktriebler beim Verbrauch wie bei anderen Herstellern, bei der Beschleunigung merkst du das aber schon.

    Aus diesem Grund würde ich mindestens den Allrad nehmen, ich persönlich bevorzuge den Allrad GT-Line, weil diese in 5,3 Sekunden auf 100km/h kommt.


    Entgegen einiger anderer Aussagen in den Posts vor mir bin ich nach der Meinung, dass die Geschwindigkeit den Verbrauch maßgeblich beeinflusst, dass dies auch die Ausstattung, das Zubehör und die Fahrmodi tun.


    Weil ich z.B. für den Kia EV6 mit verschiedenen Modellen bei konstanter Geschwindigkeit auf einem 100km-Autobahnrundkurs die Verbräuche ermittelt habe, weiß ich, dass selbst die Reifenwahl Auswirkungen hat.

    Das sind zwar immer nur hier mal 5% weniger Verbrauch und dort mal 3%, aber das summiert sich und man merkt es, wenn man korrekt misst.


    Insofern würde ich immer die kleinsten und schmalsten Räder nehmen, mir gefällt zum geringeren Verbrauch auch der Sicherheitsaspekt eines höheren Reifenquerschnitts am Bordstein.

    Der Allrad vom Kia EV9 wird nur zugeschaltet wenn er gebraucht wird und ist ansonsten entkoppelt. D.h. der Frontmotor läuft zwar konstant mit, aber ohne Verbindung zur Antriebsachse.


    Dadurch verbraucht z.B. der EV6 AWD für den ich die Werte bei 130km/h und 150km/h (konstant!) auf der Autobahn ermittelt habe bei 150km/h 14,3% und bei 130km/h 9% mehr als der Hecktriebler.

    Fährt der EV6 AWD im Eco-Modus und hat dadurch den Frontmotor abgeschaltet, verbraucht er 4% weniger bei 150km/h aber nur 0,8% weniger bei 130km/h zu dem Verbrauch ohne Ecomodus.

    Das liegt einfach daran, dass bei über 130km/h der Allrad häufiger aktiviert wird als bei 130km/h, da dort weniger Leistung erforderlich ist, um die Geschwindigkeit zu erreichen und selbst auf einer relativ ebenen Strecke zu halten.


    Was z.B. auch ein Verbrauchstreiber ist, ist die Nutzung des Fahrmodus iPedal. Bei diesem Modus wird immer der Allrad eingeschaltet, um die maximale Rekuperation bis zum Stand zu ermöglichen. Fährt man dann wieder los bleibt der Allrad einen Moment an, bis er abgeschaltet wird und das verbraucht zusätzlich.


    Insofern sollte man lieber mit Rekustufe 1 fahren und dann mechanisch bremsen, weil dann die Automatik die maximale Rekuperation ermöglicht und den Rest, falls erforderlich über die mechanische Bremse verzögert.


    Was die ideale Geschwindigkeit auf der Autobahn ist, hängt sehr von der Strecke und deinen Anforderungen ab.


    Meine erste Priorität ist immer die Reisegeschwindigkeit, sprich die Zeit für die Fahrt zzgl. der Ladezeit in Relation zur zurück gelegten Strecke.

    Hier sollten mindestens 100km/h drin sein, mein Ziel sind eher 110km/h.

    Die zweite ist dann der Verbrauch und die Kosten.


    Wo für deine jeweilige Strecke die optimale Fahrgeschwindigkeit liegt kannst du ganz gut über abetterrouteplanner.com (ABRP) herausfinden. Gib dort die Route ein und die Geschwindigkeiten die du fahren willst. Dann siehst du wie lange die Fahrt dauert und wie viel du verbrauchst.


    Nur mal als Hintergrund. Mit meinem Tesla Model S75 lag die beste Reisegeschwindigkeit auf meiner Pendelstrecke zwischen Kiel und dem Bodensee bei 170-190km/h. Gefahren bin ich meist mit 150km/h weil bis dahin der Tempomat ging.


    Mit dem EV6 liegt die optimale Reisegeschwindigkeit eher um die 150km/h auf der Strecke, ich selber fahre jedoch häufig 130km/h weil ich auf den 900km nur 10-15 Minuten spare, aber dafür 38% mehr bei 150km/h verbrauchen würde.


    Würde ich 110km/h fahren könnte ich sogar 83% im Vergleich zu 150km/h sparen, aber ich brauche dann spürbar länger für die Strecke.


    Ich persönlich denke, dass für den EV9 eine gute Geschwindigkeit bei 120-130km/h liegen sollte.


    Das der EV9 ab 160km/h so viel verbraucht liegt an der Bauform (Schrankwand), der deswegen hohen erforderlichen Leistungsentnahme, die der Peukerteffekt beschreibt. Der besagt, dass je höher der Entladestrom ist (den der Motor unter Volllast aus der Traktionsbatterie zieht) desto weniger elektrische Energie kann entnommen werden. D.h. bei einer Vollgasfahrt kannst du somit nicht die 96kWh aus der Batterie entnehmen, die du bei z.B. 90km/h bekommen würdest.


    Ich hoffe die Infos helfen dir weiter bei der Entscheidungsfindung.


    Viele Grüße


    Dirk

    Kia EV6 AWD 77,4kWh, Stahlgrau, Wärmepumpe seit 22.10.22

    => 60.000km Laufleistung, als Laternenparker und Langstreckenfahrer über 300 HPC Ladungen, 15MWh geladen (Stand Nov 2024) Ab Mai 24 hat mich die Wallbox wieder und die HPCs sehen mich nur noch auf der Langstrecke :)

    Tesla Model S75 6/2017 - 11/2022 146.000km Laufleistung

    Smart ED 451 01/2020 - 09/2022 25.000km Laufleistung

    BMW i3 94Ah 04/2017-03/2019 30.000km Laufleistung

  • Wie weiter oben bereits geschrieben: mein Durchschnittsverbrauch liegt nach 12.000km in 5 Monaten (Frühling/Sommer) bei 21-22kW/h. In der Stadt und auf der Landstraße liege ich in der Regel unter 20kW/h, Autobahn mit 120-130km/h bei 24-25 kW/h.

    Im mitteldeutschen Herbst-/Winter-Schmuddelwetter (meistens nass, Temperatur knapp über Null) hat sich mein Verbrauch drastisch erhöht. Ich liege aktuell im Schnitt bei ca. 28 kWh, d.h. fast 25-30% mehr als im Frühling/Sommer. Geht es euch ähnlich?

  • Ja, fahre nun regelmässig in die Alpen und der Verbrauch liegt dann (hin und zurück) bei ca. 28 kWh

    Ich wohne in den Voralpen (Schweiz). Momentan kriege ich den Verbrauch auf ca. 25 kWh. Auf der Autobahn fahre ich jedoch lediglich 110kmh (ausser, ich überhole einen Lastwagen und von weit hinten kommt ein Schnellfahrer).

    - EV 9 GT-line, Swivelling Seats, Panoramadach, digitale Seitenspiegel, Pearl White

    - davor einen Nissan Ariya e-4orce (Auto top, System katastrophal)

  • Ich wohne in den Voralpen (Schweiz). Momentan kriege ich den Verbrauch auf ca. 25 kWh. Auf der Autobahn fahre ich jedoch lediglich 110kmh (ausser, ich überhole einen Lastwagen und von weit hinten kommt ein Schnellfahrer).

    Ich bin bei ca. 24kWh, fahre aber wenig Autobahn.


    Eine Frage, lohnt es sich den Fahrstart in der App zu hinterlegen? Wird dann die Batterie vorgewärmt oder geht es da nur um die Innenraumtemperatur? Ich fahre jeden morgen um die gleiche Zeit los, habe bis jetzt aber noch nie diese Funktion in Anspruch genommen.

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    Schweiz

    - Kia EV9 GT-Line 2023

    - Volvo V70 T6 2013

    - Ford Mustang 5.0 Convertible 2019