Hallo,
ich nutze bereits seit einem Jahr unseren MG4, um unser zu Hause in der Nacht mit dem Überschussstrom der PV Anlage zu versorgen.
Ich möchte das kurz hier vorstellen.
Vorab, ja, das ist mit Verlusten behaftet, was mir bei der reinen Nutzung des PV Überschuss ziemlich egal ist.
Außerdem bietet dieses Lösung eine Notstromversorgung für alle Fälle. Und das ist deutlich besser als ein Stromaggregat nutzen zu müssen.
Ich hatte keine Lust mehr, auf die Industrie und die Politik zu warten, die Technik exzitiert und wird uns vorbehalten. Aber darum soll hier nicht gehen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass aus Sicherheitsgründen das Hausnetz vom Stromnetze automatisch getrennt werden muss, im Falle eines Stromausfalls, da dort zum Beispiel arbeiten am netz verrichten werden könnten, und das Lebensgefährlich wäre, würde man weiter Strom einspeisen.
Daher trennt trennt sich ein PV Wechselrichter bei Stromausfall vom Netz, oder schaltet komplett aus.
Ein "normaler" Wechselrichter schaltet sich einfach ab auch wenn die Sonnen scheint. Ein Hybridwechselrichter wechselt dann in den "Inselmodus" und trennt das Haus physisch vom öffentlichen Netz.
Wie auch der MG4, ist der EV9 dazu vorgesehen, Strom über den Adapter abzugeben in Form von 230V AC.
Eine 230V Leitung führt vom Fahrzeug zu mir in den Technikraum, wo ich ein Netzteil von Meanwell, das Model CSP 3000-400 installiert habe.
Dieses Netzteil wandelt den AC Strom in DC Strom und ist regelbar, sowohl die Ausgangsleistung, als auch die Ausgangsspannung können geregelt werden.
Da der MG4 nur max 2400 Watt AC abgeben kann, habe ich das Netzteil bisher auf 1700 Watt Ausgangsleistung bei einer Spannung von 400 Volt eingestellt.
Ich möchte keine der Komponenten an der Maximalleistung betreiben, daher diese Werte. Alle Komponenten bleiben damit kühl und funktionieren im Dauerbetrieb ohne große Schwankungen in der Ausgangsleitung. Wenn nun der EV9 kommt, kann ich die Leistung etwas anheben.
Dieses Netzteil ist dann an einem PV Hybridwechselrichter angeschlossen, der mit dieser 400 Volt DC Spannung zurecht kommt (Hier muss natürlich ein passender PV Wechselrichter hängen, was bei vielen E-Auto Besitzer der Fall ist).
Dieser erkennt beim Einschalten der "Steckdose" des Fahrzeugs dann ganz einfach die Spannung, und "denkt", dass die Sonnen scheint.
So speisen wir uns Haus mit PV Überschussstrom aus dem Fahrzeug.
Investition liegt bei rund 350€ für das Netzeil + ein paar Kabel und Stecker...
Da mein Wechselrichter über einen ungenutzten MPPT Eingang verfügt, kann ich den PV Wechselrichter einfach nutzen, der eh da hängt und nachts sonst nicht zu tun hat.
Ein kleiner Hausakku bei mir zu Hause dienst als Puffer, so dass wenn die Wärmepumpe nicht läuft oder der Verbrauch im Haus zu niedrig ist, der Strom vom Fahrzeug nicht gleich eingespeist wird, sondern der Hausakku das puffert.
In einem anderen bekannten PV Forum gibt es dazu einen sehr ausführlichen Bericht, wo User diese Lösung "entwickelt" hatten, jedoch mit Aggregat.
Da wird auch erklärt, wie man das lösen kann, wenn man keinen MPPT Eingang mehr frei hat, das wird dann etwas komplizierter, ist aber möglich. Das lest aber bitte selbst im PV Forum nach.
Ich würde für den Fall aber vorschlagen, mir für kleines Geld einen gebrauchten separaten PV Wechselrichter anzuschaffen, der dann nur für das Fahrzeug da ist.
Und das ist auch schon der Punkt, denn man kann dann als Stromquelle nicht nur das Auto nutzen, sondern bei längerem Stromausfall auch ein Stromaggregat nutzen, um das Haus über den PV Wechselrichter mit Strom zu versorgen, oder einen eventuell vorhanden Haus Akku zu laden.
Es werden alle Regeln dabei eingehalten was Abschaltung bei Stromausfall angeht, da nach wie vor der PV Wechselrichter diese Steuerung übernimmt.
Achtung Leute, das ist keine Bauanleitung.
Wer das nachbauen will und keine Kenntnisse von Strom hat, sollte das durch einen Fachmann machen lassen.
Die 400Volt DC am Netzteil sind tödlich.
Dieses Gerät gehört daher so verbaut, dass weder Kinder noch Erwachsenen damit in Berührung kommen können!